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Die Geschichte der deutschen Literatur

Марченко С. Е.,

Die Anfänge der deutschen Literatur in der Zeit von 750 bis 1050

Nach der wissenschaftlichen Literaturauffassung ist die Literatur eine Widerspiegelung der Wirklichkeit mit Hilfe des künstlerischen Wortes. Literarische Werke veranschaulichen gesellschaftliche Verhältnisse und offenbaren die Gedankenwelt eines Volkes. Anhand der Literatur verfolgen wir die Geschichte und die Traditionen eines Volkes.

Die deutsche Literatur kam durch Erscheinen von ersten schriftlichen Werken um das Jahr 750 zustande. Bereits zuvor existierte die Literatur in Form des Gesängen, Volkssagen und Märchen als mündliche Literatur. Wie waren die gesellschaftlichen Verhältnisse im 8. Jahrhundert auf der Übergangsstufe zur Feudalgesellschaft? In der Zeit der Völkerwanderung und durch viele Kriege lernten die Germanen den römischen Sklavenhalterstaat kennen. Nach dem “Musterbild” der Römer eigneten die erfolgreichsten Heeresführer das eroberte Land als Privateigentum an. Somit gehörte das Land nicht mehr allen Mitgliedern der Gesellschaft, sondern einigen Privilegierten. Damit wurde ein Grundstein für die Klassengesellschaft gelegt. Die landwirtschaftlichen Flächen wurden zur Bestellung an die künftigen Bauern gegen Entgelt verpachtet.

Der Heeresführer wurde zum König ernannt, die Landbesitzer wurden die Feudalherren und seine Untertanen. Um ein einsatzbereites Heer zur Verfügung zu haben, wurden die Grundstücke unter den “reitenden” Kriegern – Rittern verteilt, das sogenannte Lehen. Dafür mussten diese Ritter den Militärdienst im Kriegsfall leisten. Auf diese Weise gerieten immer mehr Menschen in die sog. “feudale Abhängigkeit”. Der wirtschaftlichen Entwicklung folgten die geistlichen Änderungen nach. Die Feudalherren benutzten die christliche Lehre, um ihre Interessen zu bewahren. In den christlichen Klöstern, die zum Zentrum der Bildung wurden, entstanden die ersten literarischen Werke. So war es kein Wunder, dass diese ersten literarischen Schritte der Verbreitung der christlichen Lehre dienten. Neben Lateinisch haben die Mönche ab und zu auch Deutsch gesprochen. Als Beginn der deutschen Literatur gelten zwei Werke, die Übersetzungen aus dem Lateinischen darstellen.

1. “Abrogans” – Sammlung von bedeutungsgleichen Wörtern (764–783) (aus dem Lateinischen übersetzt).

2. “Hermenenmata” – Wortdeutungen und Worterklärungen (775) – (aus dem Lateinischen übersetzt).

Beide Werke bildeten lange Zeit den Mittelpunkt der Philologie.

Im 8.Jhd. entstand die Glossenliteratur, die den Anfang unserer heutigen Übersetzung kennzeichnete. Damals war der Hof Karls des Großen in Aachen zum bedeutenden kulturellen Zentrum geworden. In den Klöstern studierte man lateinische und griechische Texte, oft wurden die deutschen Wörter zwischen die Originalbegriffe geschrieben (die sog. Interlinearglosse). Hat man die Vokabeln an den Rand des lateinischen Textes geschrieben, so sprach man von Marginalglossen.

In der Zeit von 750 bis 1050 befasste man sich nicht nur mit kirchlichen, sondern auch mit allgemeinen Themen.

In dieser Zeit erscheinen erstmals Urkunden, d.h. die juristischen Vereinbarungen, die man zuvor nur mündlich verkündete, wurden nun niedergeschrieben und als Dokumente aufbewahrt.

Typisch für die Literatur des 8. Jhd. war die Stabreimdichtung. Die Stabreimdichtung hat ihren Ursprung in mündlicher Rede. Der Übergang zwischen Prosa und Vers ist für sie deshalb, im Gegensatz zur heutigen deutlichen Trennung von Gedicht und normaler Rede, sehr einfach zu bewältigen. Der Stabreim setzt an den betonten Silben eines Satzes an und lässt sie alliterieren bzw. “staben”.

Ein typischer Stabreimvers enthält Wörter mit dem gleichen Ablaut, z.B.:

Land und Leute…

Tier und heute….

In der Urgesellschaft gaben die Germanen die Stabreimverse in mündlichen Überlieferungen weiter. Die Germanen kannten das Lied, das später zum Lob – oder Heldenlied im Stabreim verwandelt wurde.

Im 9.Jhd. erschien ein Heldenlied im Stabreim: “Das Hildebrandslied”. Es wurde zwischen 810–820 im Klöster Fulda von zwei Mönchen verfasst. Der Inhalt dieses Liedes geht auf reale Ereignisse des Altertums zurück.

Im 15.Jhd. war es tatsächlich zu einer Auseinandersetzung zwischen dem Ostgotenkönig Theodorich und dem germanischen Führer Odoaker gekommen. Die Namen und die Vorgänge wurden verändert. “Das Hildebrandslied” beschäftigte sich mit dem typischem Problem jener Zeit: wie soll sich
ein vorbildlicher Krieger verhalten, wenn es zu einem Widerspruch zwischen der Ehre (честь) und dem treuen Dienst und eigenen Bedürfnissen kommen sollte.

In den Klöstern entstanden Werke, die über das Leben von Jesus Christus berichteten. Von Otfried von Weissenburg (863–871 stammte die im Endreim verfasste “Evangelienharmonie”. Der Dichter erklärte, dass er die Menschen mit seinem Werk von weltlichen Gedanken abbringen wollte.

Zu Beginn des 9.–10.Jhd. fand die Zauberdichtung Verbreitung, die bei den Germanen als Zaubersprüche bereits bekannt war. Aus dem 10. Jhd. sind die Merseburger Zaubersprüche erhalten geblieben. Der 1. Spruch war ein Lösezauber. Mit diesem Spruch versuchten fromme Frauen, vom Feind gefangen genommenen Krieger zu befreien. Der 2. Spruch sollte die Heilung einer Krankheit bewirken.

Zu jener Zeit waren die Anfänge deutscher philosophischer Prosa mit der Übersetzungstätigkeit Notkers des Deutschens (955–1022) verbunden. Er war Vorsteher der Klosterschule von St. Gallen und übertrug viele Psalmen und lehrhafte Texte ins Deutsche. Durch Lehrübersetzung und Umschreibung schuf er eine große Anzahl philosophischer Termini.

Fragen und Aufgaben zum Thema:

1. Womit begann die deutsche Literatur?

2. Was war zuvor? Wie war die Literatur?

3. Wo befand sich ein bedeutendes kulturelles Zentrum in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts?

4. Welchen Themen wurden die Büchern jener Zeit gewidmet?

5. Erzählen Sie über “Das Hildebrandslied”.

6. Welche Werke waren in den Klöstern entstanden?

Aufgaben zum Seminar:

1. Das deutsche heldenhafte Epos.

2. Die Striche der altertümlichen Volkslegende der Epoche der Stammordnung.

3. Die Darstellung der Feudalen.

4. Der monumentale Charakter der Gestalten, die Besonderheit des Gedichtes.

Literatur:

1. Мифология. Энциклопедия, – М.: Белфакс, 2002.

2. В. Петрухин «Мифы древней Скандинавии», – М.:АСТ 2001.

3. http://www.mify.org.


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